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Filmstill aus EL SOL DE MEMBRILLO:Im Vordergrund sind die Zweige eines Quittenbaums mit reifen Quitten zu sehen. Im Hintergrund stehen ein Mann und eine Frau vor einer Staffelei.

Do 06.06.
20:00

Der kleine Quittenbaum mitten im Hinterhof von Antonio López’ Haus in Madrid ist nichts Besonderes; trotzdem zieht er die volle Aufmerksamkeit des Malers auf sich. Ende September stellt dieser eine Staffelei im Freien auf und beginnt ein Bild von dem Schössling zu malen – eine Studie über grüne Blätter, gelbe Früchte und wechselnde Lichtverhältnisse. Weiße Farbstriche auf der Borke und den Quitten versuchen, die verschiedenen Elemente der Komposition festzuhalten, aber der Baum wächst immer weiter. Aus Tagen werden Wochen, der Spätsommer geht in den Herbst über, Alltag wird eingefangen: der Alltag des Hauses, des Viertels und der ganzen Stadt. Dabei fungiert der Baum gleichzeitig als Achse, um die sich alles dreht, sowie als Treffpunkt für López’ Gespräche mit Freund*innen, Nachbar*in­nen und Passant*innen. In einem dieser Gespräche sagt López, sein Gemälde wolle „den Baum begleiten“ – die Beschreibung trifft ebenfalls auf Erices dritten, preisgekrönten abendfüllenden Film zu, auf die empfindsame, nachdenkliche Darstellung all der mannigfaltigen Vorstellungen und Gefühle, die geduldiges Beobachten der Natur hervorrufen kann; in den letzten Einstellungen des Films wird die Staffelei ersetzt durch eine Kamera. (jl)

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